29. Juni 2025

News - Apotheke

Inkontinenz: Ein Thema, das enttabuisiert werden muss

Inkontinenz - ein Thema, das viele Menschen, Frauen wie Männer betrifft aber oft im Verborgenen bleibt.

Inkontinenz - ein Thema, das viele Menschen, Frauen wie Männer betrifft, aber oft im Verborgenen bleibt. Grundsätzlich sind Frauen durch Schwangerschaft, Geburt und hormonelle Veränderungen häufiger betroffen. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die verschiedenen Aspekte der Inkontinenz ein.

Was ist Inkontinenz?

Inkontinenz bezeichnet den unwillkürlichen Verlust von Urin oder Stuhl. Es handelt sich dabei nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. Inkontinenz kann in unterschiedlichem Masse auftreten – von gelegentlichen leichten Harnverlusten bis hin zu schweren Fällen, bei denen ein regelmässiger Harnverlust in grösseren Mengen auftritt.

Es gibt mehrere Arten von Inkontinenz:

Harninkontinenz – der unkontrollierte Verlust von Urin. Diese kann in verschiedene Unterarten unterteilt werden:

  • Stressinkontinenz: Urinverlust beim Husten, Niesen oder körperlicher Anstrengung.
  • Dranginkontinenz: Ein plötzlicher, starker Harndrang, der zu einem unfreiwilligen Urinverlust führt.
  • Überlaufinkontinenz: Der Verlust von Urin aufgrund einer überfüllten Blase, z.B. bei einer gutartigen Vergrösserung der Prostata.
  • Mischinkontinenz: Eine Kombination aus verschiedenen Formen der Harninkontinenz.

Stuhlinkontinenz – der Verlust von Stuhlgang. Sie tritt meist aufgrund von Schäden an den Muskeln oder Nerven auf, die für die Kontrolle des Darms zuständig sind.

Mögliche Ursachen von Inkontinenz

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Inkontinenz auftreten kann. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Schwäche der Beckenbodenmuskulatur: Dies ist eine der häufigsten Ursachen für Harninkontinenz, besonders bei Frauen nach Schwangerschaft und Geburt.
  • Hormonelle Veränderungen: Besonders in den Wechseljahren können hormonelle Veränderungen die Blasen- und Beckenbodenmuskulatur schwächen.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter verlieren die Muskeln, einschliesslich derer, die für die Blasen- und Darmkontrolle verantwortlich sind, an Kraft und Flexibilität.
  • Medizinische Bedingungen: Krankheiten wie Diabetes, Multiple Sklerose oder Parkinson können die Nerven, die die Blase steuern, beeinträchtigen.
  • Übergewicht: Übermässiges Körpergewicht belastet den Beckenboden und die Blase, wodurch der Druck auf die Blase erhöht wird, was zu Inkontinenz führen kann.
  • Verletzungen oder Operationen: Eine Operation im Bereich der Beckenregion oder Verletzungen an den Beckenorganen können ebenfalls Inkontinenz verursachen.

Tipps, die helfen können

Es gibt viele Massnahmen, die helfen können, die Symptome zu lindern oder zu kontrollieren. Hier sind einige hilfreiche Tipps, die bei der Bewältigung von Inkontinenz unterstützen können:

  • Beckenbodentraining (Kegel-Übungen): Eine der effektivsten Methoden zur Bekämpfung von Inkontinenz ist das Beckenbodentraining. Durch gezielte Übungen können die Muskeln, die die Blase stützen, gestärkt werden. Kegel-Übungen beinhalten das gezielte Anspannen und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur. Diese Übungen müssen (sonst bringt es nichts) regelmäßig durchgeführt werden und helfen, die Kontrolle über die Blase zurückzugewinnen.
  • Blasentraining: Blasentraining kann helfen, die Blase zu "trainieren", um den Harndrang besser kontrollieren zu können. Hierbei wird die Häufigkeit des Wasserlassens schrittweise verlängert, um die Blase daran zu gewöhnen, den Urin länger zu halten.
  • Gewichtsreduktion: Übergewicht kann zusätzlichen Druck auf die Blase und die Beckenbodenmuskulatur ausüben, was Inkontinenz verschlimmern kann. Eine Gewichtsreduktion kann daher helfen, die Symptome zu lindern.
  • Verwendung von Hilfsmitteln: In vielen Fällen können spezielle Inkontinenzprodukte wie Einlagen oder Windeln eine praktische Lösung bieten, um die Lebensqualität zu verbessern und das Vertrauen zu stärken. Diese Produkte sind so entwickelt, dass sie diskret und sicher verwendet werden können.
  • Regelmässige ärztliche Kontrolle: Es ist wichtig, regelmäßig einen Arzt aufzusuchen, besonders wenn die Inkontinenz plötzlich auftritt oder sich akut verschlechtert. Ein Arzt kann mögliche Ursachen wie Harnwegsinfektionen oder hormonelle Veränderungen feststellen und eine gezielte Behandlung vorschlagen.

  • Psychologische Unterstützung: Inkontinenz kann emotional belastend sein, insbesondere wenn Scham oder Ängste mit der Erkrankung verbunden sind. Psychologische Unterstützung oder eine Selbsthilfegruppe können helfen, mit den emotionalen Aspekten der Inkontinenz besser umzugehen.

Fazit:

Inkontinenz muss nicht das Leben beherrschen. Es gibt viele effektive Strategien, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und dich regelmäßig untersuchen zu lassen, um die bestmögliche Behandlung zu finden.